Shiva, DS, mein erster Pflegehund

Shiva

Ich bin angekommen. Ich bin glücklich. Mein Traumjob als Hundetrainerin, meist ausserhalb von Übungsplätzen, erfüllt mich, ist meine gelebte Berufung. Die Schäferhündin Shiva schloss einen mir wichtigen Kreis. Das ist heilsam. Wie Shiva sich auf Menschenbeziehungen einlässt, berührt mich tief. Zeigt ein traumatisierter Hund das Stockholmsyndrom? Oder ist es das, was wir uns alle von unserem Gegenüber wünschen: Vertrauen?
Heute nahm ich Shiva erstmals ans Velo. Wenn man weiss, wie sie an der Leine zieht, wenn sie Angst hat, ist das eigentlich ein verwegenes Unterfangen. Gestern noch hatte sie Angst vor Velos, die ihr zu nahe kamen. Heute, als ich das Velo aus der Garage holte, wollte sie erstmal wegrennen. Doch dann....es sind immer diese Momente, die mich so berühren....dann blieb sie stehen, sah mich voll an, mit diesem ganz bestimmten Blick, und dachte vielleicht: "Na, du wirst wohl wissen, was du da mit diesem Monster tust." Sie trabte innerhalb weniger Minuten neben mir her und fand ziemlich schnell Spass daran! Auch in der Freifolge waren wir einTeam! Dieses Umschalten von ihr fasziniert mich. Sie ist mir Vorbild. Wir wissen nicht, was sie in Spanien erlebt hat. Trotz der vielen Unsicherheiten, die sie signalisiert, trotz ihrer Fluchttendenz, zeigt sie eine gewaltige Präsenz und die berührende Fähigkeit, zu vertrauen. Wieder zu vertrauen! Menschen und Hunde sind seelenverwandt.

Jetzt bin ich alte Eselin doch tatsächlich nur noch am heulen. Heute war eine so liebe Frau da, welche Shiva adoptieren wird! Ich bin darüber so glücklich, auch wenn es für Shiva noch einmal kurzfristig Stress, Unsicherheit und Angst bedeutet. Sie muss noch einmal die Trennung zu ihrer Bezugsperson aushalten. Aber ich auch.....die Trennung von ihr. So eine tapfere, liebe, zärtliche, beschützende kleine Schäferhündin, die da in mein Leben gefunden hat und nun bald weiter geht, damit
sie es noch besser hat. Und weitere Menschen glücklich machen kann. Sie hat mich viel über Vertrauen gelehrt. Über Aushalten und Geduld. Und in deren Fell ich jetzt reinheule. Und wenn ich mir die Welt ansehe, das Leiden zuvieler Tiere....ja nun...dann weine ich für diese auch noch mit, stehe wieder auf und mache weiter....in den kleinen Schritten, die mir gewährt sind. Bis mich Shiva vertrauensvoll anwedelt und wir beide "wissen", dass sich angekratztes Vertrauen ins Leben nur mit kleinen Schritten heilen lässt. Als ich heute morgen erlebte, wie sie inzwischen selbstsicher zu fremden Menschen geht, das im Vergleich zu dem Häufchen Angst, das sie vor nur 7 Wochen war, sehe, dann kann ich nur sagen: "Danke Anja, dass du mich gefragt hast, ob ich Shiva aufnehme, danke Marietta, dass du sie mir von so weit her heil gebracht hast, und danke Sonja, dass auch du mich beraten hast! Es hat sich gelohnt!" Shiva hat ein neues Leben.
​So. Genug der Gefühlsduselei. Sie ist nicht die erste und niemals die letzte, der es so ergeht, dank aller Tierschützer, weltweit! Mögen alle stets von genug Kraft, Liebe und Geld ereilt werden !!!

Phöenixsson`s Schäferhundehilfe:

Anja Straumann: "Wir danken dir von ganzem Herzen, liebe Birgit, für alles was du für Shiva getan hast. Dank dir kann sie jetzt ihr neues Leben beginnen!"

Marietta Dennler: "Ja Birgit, das habe ich kommen sehen. Habe Dir am 1. Tag gesagt, dass Shiva eine ganz zarte Seele ist und ich hätte sie auch gerne behalten. Danke Dir von ganzem Herzen für Deine tolle Arbeit und wir werden Shiva im Auge behalten."

Sonja Saladin-Feig:" Danke für deine wertvolle Arbeit, Birgit"